PNP 24.05.2014
Eine Herausforderung für alle Reservisten
Bezirksmeisterschaft ausgetragen – RK Hirschbach holt den Titel – Teilnehmer müssen eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen

Für ihren Sieg bekamen die Mitglieder der Mannschaft der RK Hirschbach viele Medaillen und Pokale überreicht. Je einen für die Bezirksmeisterschaft und die gleichzeitig gewertete Kreismeisterschaft und den Wanderpokal in Form eines Panzergeschosses. Erfolgreich waren (von links) Helmut Schmied, Thomas Dorner, Alfons Ratzisberger und Kevin Bischof. − Fotos: Friedlmeier
Triftern. Die Bezirksmeisterschaft im Reservistenwettkampf hat Triftern für einen Tag zur Garnisonsstadt gemacht. 13 Mannschaften aus ganz Niederbayern, aber auch aus Oberbayern, stellten sich dieser Herausforderung bei schwierigen Witterungsbedingungen. Den Sieg holte sich die RK Hirschbach.
Unter der Federführung des Regionalstabes Ost in Bogen,der die territorialen Aufgaben der Bundeswehr im Landeskommando Bayern für Niederbayern und die Oberpfalz wahrnimmt, hatten die Trifterner Reservisten einen fordernden, interessanten und aufgabenorientierten Wettkampf auf die Beine gestellt. Dieser hätte bereits vor einem Jahr stattfinden sollen, war aber wegen der Hochwasserkatastrophe abgesagt worden.
Organisation erforderthohen Aufwand
Viele neue Ideen hatte das Organisationsteam um den Gesamtleiter Ulrich Walz, Haupt-organisator Hans Oberhuber und Vorstand Hans Zinsberger in den jetzigen Wettkampf eingearbeitet. Die Unterstützung war groß – sei es von der Marktgemeinde, vom Landkreis, von der Feuerwehr Triftern, dem THW Eggenfelden, den Bergschützen Voglarn, Stockschützen Triftern und vom örtlichen BRK. Hauptfeldwebel Peter Kummerer war für die Organisation und Heranführung des Materials wie Waffen, Schlauch-boote und Verpflegung verantwortlich. Der Kreisorganisationsleiter im Reservistenverband, Alfred Hainer, stand beratend zur Seite und arbeitete auch die Wettkampfunterlagen aus.

Schirmherr und Landrat Michael Fahmüller überreichte die Preise
Belohnt wurden die umfangreichen Vorbereitungen durch die hohen Anmeldungen. Bereits ab 7 Uhr morgens ging die erste Mannschaft auf den rund zehn Kilometer langen Parcours. Im Abstand von jeweils 15 Minuten folgten die nächsten Teams. Die Reservisten hatten dabei einen Verletzten aus einem brennenden Fahrzeug zu bergen, den Brand zu löschen, die Person zu versorgen und ihn zum Abschluss auch zu noch zu reanimieren. Der Altbach musste anhand eines doppelten Seilsteges überquert werden. An einem Munitions- und Treibstofflager ertappten sie Diebe, die sie zu stellen und den örtlichen Sicherheitskräften zu übergeben hatten.

Auch die Ehrengäste zeigten sich sehr zufrieden mit dem Wettkampftag: (von links) Major Torsten Rackl, Bezirksvorsitzender Franz Mannichl, James Bendix (Kreisgruppe Landshut), Peter Kummerer, Oberstleutnant Josef Neun, Hans Zinsberger (Vorsitzende der RK Triftern) und der Vorsitzende der Kreisgruppe Rottal, Alban Friedlmeier.
Mit Schlauchbooten mussten 80 Liter Trinkwasser über 300 m auf dem Altbach transportiert werden. Sie wurden von Reportern über ihren Auftrag befragt und mussten dabei sorgfältig überlegen, welche Auskünfte sie geben durften. Ihr Wissen über sicherheitspolitische Themen stellten die Teilnehmer anhand eines Fragebogens unter Beweis. Zudem ging es auf einen Orientierungs- und Eilmarsch nach Skizze. Militärische Fahrzeuge und Flugzeuge mussten anhand von Bildern erkannt, die Schießkünste im Schützenhaus in Voglarn mit dem Luftgewehr unter Beweis gestellt werden. Aber auch in der klassischen Disziplin, dem schnellstmöglichen Zusammenbau militärischer Waffen wie dem Sturmgewehr G36, dem MG 3 und der Pistole P 8, waren die Reservisten gefordert.
Während den Wettkämpfern all dies abverlangt wurde, war auf dem Kirchenplatz, wo sich auch der Meldekopf und Start und Ziel befanden, einiges geboten. Per Gulaschkanone wurden Reservisten und auch Passanten und Besucher versorgt, an einem Info-Stand konnte man sich über die Arbeit des Reservistenverbandes und über den Dienst in der Freiwilligenarmee informieren. Für Kinder gab es einen Ballonweitflugwettbewerb.
Zur Siegerehrung kamen dann auch Schirmherr und Landrat Michael Fahmüller, Major Torsten Rackl, Bezirksvorsitzender Franz Mannichl und BKV-Kreisvorsitzender Sepp Wagner. Die Wettkämpfer und die Funktioner zogen bei der Musik der Trifterer Blaskapelle und unter Führung von Hauptmann Weidacher vom Oberen Markt in militärischer Formation auf den Kirchenplatz.
"WirklichkeitsnaherWettkampf"
In seinem Grußwort bedankte sich Major Rackl für die Durchführung des Wettkampfes und das vorbildliche Auftreten der Reservisten. "Die Zivilbevölkerung unterscheidet, wenn sie Uniformen sieht, nicht zwischen Reservisten und aktiven Soldaten. Jeder in Uniform ist für die Be-völkerung Soldat und repräsentiert so die Bundeswehr", sagte er. Landrat Fahmüller dankte den Reservisten für ihr Engagement. Er sprach von einem "wirklichkeitsnahen Wettkampf". Viele der an den verschiedenen Stationen gefragten Kenntnisse und Fähigkeiten seinen durchaus bei Katastropheneinsätzen gefordert. Die Reservisten hätten gezeigt, dass sie dafür bereit seien. Bezirksvorsitzender Mannichl lobte die Reservistenkameradschaft Triftern für die Ausrichtung der Meisterschaft. Und auch Kreisvorsitzender Alban Friedlmeier würdigte die Gastgeber, die trotz der demotivierenden Absage im letzten Jahr Vorbildliches geleistet hätten. Beispielhaft sei der Zusammenhalt der Kreisgruppe Rottal. Der Großteil der Kräfte an den Wettkampfstationen sei aus dem Bereich der Kreisgruppe gekommen. BKV-Kreisvorsitzender Sepp Wagner überreichte Hauptmann Helmut Weidacher für seine langjährigen Verdienste um die Reservistenarbeit in Triftern das Reservistenverdienstkreuz in Bronze und an Oberstabsgefreiten Sebastian Aigner für die zwei in Afghanistan abgeleisteten Einsätze die Einsatzmedaille des Bayerischen Kameradschaftsbundes.
Bei der Siegerehrung wurden folgende Ergebnisse bekannt gegeben: Niederbayerischer Meister wurde die RK Hirschbach (1149 Punkte) mit Helmut Schmied, Thomas Dorner, Kevin Bischof und Alfons Ratzisberger. Es folgten RK Kößlarn (1106) sowie die Kombi-Mannschaft Simbach/Wittibreut (1043). In der Gästeklasse trug Wolkersdorf-Waginger See (1161) vor Ruhpolding (1068) den Sieg davon. − af